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Dienstag, 9. September 2014

Was ich gestern noch schreiben wollte

Habe mich ausgeschlafen nach dem langen Text, den ich gestern geschrieben habe und ich muss sagen, ich habe wirklich sehr gut geschlafen, auch Gutes geträumt :)
Jetzt habe ich auch genug Energie, um das zu schreiben, was ich gestern eigentlich noch alles dazuschreiben wollte.

Vor dem Abi hatte sich die Beziehung zu meinem Vater kurzzeitig etwas verbessert - wobei ich nicht weiß, wie ich dieser Tatsache gegenüberstehen soll. Eigentlich sehe ich das nicht als etwas sehr positives, aber auch nicht als etwas sehr negatives an. Ich will eigentlich gar keinen Kontakt zu meinem Vater und wie sich da ein besseres Verhältnis aufgebaut hat, weiß ich nicht mehr, jedenfalls wünschte ich, es wäre nie passiert. 
In der Zeit war ich sehr offen zu meinem Vater, habe ihm viel erzählt (und das war mein Fehler), er hat auch versucht mir zu helfen mit meinen Problemen. Er wirkte wie eine neutrale Person, aber ich hatte immer diesen Gedanken im Hinterkopf, dass ich aufpassen muss WAS ich sage, weil dieser Mensch vieles davon benutzen könnte, um eventuell in "anwaltlichen, gerichtlichen Sachen" (was auch immer) zu gewinnen bzw. es gegen mich zu verwenden.
Jedenfalls habe ich den Kontakt zu ihm nach dem Abi schlagartig abgebrochen, auch weil ich zu meiner Mutter und Martin gezogen bin, denn wenn ich viel mit dem einen Elternteil zu tun habe, verstehe ich mich nicht mit dem anderen, weil sie gegenseitig schlecht übereinander reden und ich habe oft einfach mal die Meinung des einen Elternteiles über das andere übernommen, weil ich nichts dagegen sagen konnte.. und wenn ich etwas dagegen gesagt habe, dann wurden mir so viele Argumente aufgezählt, dass ich gar keine andere Möglichkeit hatte das andere Elternteil schlecht zu finden. Das ganze ist eine Sache zwischen meinen Eltern und ich bekomme davon psychische Störungen. 
Jetzt ist es soweit gekommen, dass mein Vater sagt, er hätte kein Geld, um mir meinen Unterhalt zu bezahlen und genau jetzt könnte ich es am meisten gebrauchen. Also habe ich mir eine Anwältin gesucht, die das ganze mal prüfen soll, ob er wirklich kein Geld hat. Er hat 3 Autos vor der Tür stehen und die Miete ist fast höher als das, was er monatlich verdient. Wovon bezahlt er sein Essen oder sein Trinken? Wer zahlt die Steuer für das Auto und was man nicht alles noch zahlen muss. Natürlich kann ich meine Anwältin nicht bezahlen, aber es gibt da so etwas wie einen Beratungshilfeschein, den ich mir bald holen werde, damit nicht so viele Kosten anfallen.

Jetzt ist es so weit gekommen, dass mein Vater die Vaterschaft anzweifelt!

Und das wurde mir in einem anwaltlichen Schreiben mitgeteilt, nicht mal persönlich in einem Brief oder irgendwas anderem.
Ich wusste erst nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Auf der einen Seite kenne ich meinen Vater ja gar nicht und fühle absolut nichts gegenüber ihm, außer Angst. Angst hatte ich schon immer vor meinem Vater. Ich wusste nie, wie ich mich verhalten soll gegenüber ihm und dadurch, dass ich ihn ja eigentlich nicht kenne, kann ich ihn auch nie einschätzen. Ich weiß nicht, was er als nächstes macht. Ich sehe ihn eigentlich nur als meinen Erzeuger an.
Ich will keine nähere Beziehung zu ihm.
Was mich zurzeit sehr belastet ist, dass er mich verfolgt, mir nachfährt, immer an dem Haus vorbeifährt in dem ich jetzt wohne.. und das alles nur, weil sich nicht vermeiden lassen konnte meine Adresse in ein Anwaltsschreiben reinzusetzen. Das haben die Anwälte ja mal gut durchdacht. Ich wusste, dass es wieder so weit kommt. Er hat mich eigentlich mein ganzes Leben lang verfolgt. Immer wenn ich früher bei meiner Mutter war, ist er immer ganz unauffällig an unserem Garten vorbeigefahren, natürlich wussten wir, dass er wiedermal vorbei fährt und dadurch habe ich mich einfach daran gewöhnt. Eigentlich tut es so weh. Ich kann mein Leben nicht genießen, weil dieser Mensch mir auf Schritt und Tritt folgt. Ich habe Angst davor, dass er irgendwelche Leute engagiert, um mich zu entführen, zu vergewaltigen, auszufragen und mich danach zu töten und der ganze Aufwand nur, damit ich einmal den schlimmsten Schmerz meines Lebens fühle, weil er so viel gelitten hat in seinem Leben. Aber ich kann doch nichts dafür! Warum hat mich dieser grausame Mensch nur in die Welt gesetzt? Ich will einen anderen Vater, ich will meinen Vater kennen, wissen wie er ist. Er soll der Traummann meiner Mutter sein und sie soll für immer bei ihm bleiben. Ich wollte immer einen Vater der mir im Kleinkindesalter meine Haare kämmt und daraus Zöpfchen macht, einfach mal mit mir spielt, mir die Nägelchen lackiert, mich zum Kindergarten bringt, auf den Spielplatz mit mir geht. Ist das soviel Aufwand? Wäre es so viel Aufwand gewesen? Es hätte mich in jedem Fall zu einem anderen Menschen gemacht, ob positiv oder negativ, aber ich denke ich hätte viele Störungen nicht entwickelt, wenn das alles nicht passiert wäre.

Die Unterhaltssache geht jetzt zum Gericht, also ich muss WIEDERMAL (bestimmt zum 5. oder 6. Mal) zum Gericht. Ich frag mich, wann es endlich aufhört mit der "Zumgerichtgeherei". 
Ich merke, wie abgestumpft sich das alles anhört. So sachlich und eigentlich auch gefühlslos, bis auf den Teil in dem ich beschreibe, was für einen Vater ich gerne gehabt hätte. Es tut mir leid Leute, die ganze Sache macht einen auch einfach so abgestumpft, weil rechtliche Themen einfach trocken sind. Es wird alles von oben betrachtet ohne jegliches Gefühl. So ein Mensch bin ich eigentlich nicht. Ich weiß, dass ich sehr emotional bin und, dass ich hierbei mit dem kompletten Gegenteil konfrontiert wird macht mich etwas fertig, aber ich weiß auch, dass ich mit der ganzen Sache fertig werde und es für mich zu überwältigen ist. Vielleicht bin ich aber auch gerade dabei mich unterbewusst in etwas hineinzusteigern, aber das stellt sich dann vielleicht erst in ein paar Monaten raus. Wir werden sehen, was das ganze dieses Mal mit mir anrichtet.

Ich muss mich jetzt erstmal beruhigen und mach mir Frühstück.
Bis zum nächsten Mal :)

Achterbahn der Gefühle - Gedanken - Ängste - tolle Momente: Ich bin wieder da Leute :)

Hey, da bin ich wieder :)
Habe jetzt bestimmt 5 Monate lang nichts mehr geschrieben, weil ich so viel um die Ohren hatte.
Habe auch mein Abitur bestanden, welches leider nicht so gut ausgefallen ist, aber wenigstens habe ich es. Zudem habe ich mich doch gegen ein freiwilliges soziales Jahr entschieden, hatte doch Lust gleich zu studieren, aber mein "Traumstudienfach" - Ernährungswissenschaften - hat mich nicht genommen, also habe ich mich schnell nach einem anderen, tollen Studiengang umgeguckt und bin auf Kunstgeschichte gestoßen, habe dabei meinen zweiten Schwerpunkt auf Bildende Kunst gelegt, also werde ich viel Zeit mit Zeichnen, Malen, Skulpturen anfertigen verbringen. Ich freue mich schon sehr darauf.

Zwischen der Zeit nach dem Abitur und dem Studium, was ich jetzt antreten werde, ist sehr viel passiert: Mein Freund und ich waren auf der Suche nach einer Wohnung und als wir endlich eine in der Stadt gefunden haben, in der wir später mal studieren wollten, hat man uns gefragt, wovon wir das überhaupt bezahlen wollen und, dass wir sowieso nicht arbeiten gehen werden. Ich habe mich echt so gefühlt, als würden diese Leute denken, dass wir nichts können und zu dumm sind, um eine Wohnung zu haben.
Jedenfalls wurde uns dann ein "Angebot" von dem Freund meiner Mutter gemacht. Er hat ein relativ großes Haus und das Untergeschoss wurde eigentlich hauptsächlich nicht genutzt, also sollte das für uns umgebaut werden. Das ganze hätten wir dann abbezahlt und hätte dann uns gehört, sodass es eine Eigentumswohnung wäre. Wir waren begeistert von dem Angebot und haben sofort zugesagt.
Das erste Problem war, dass sich der Freund meiner Mutter nicht mit meinem Freund verstehen will. Er (der Freund meiner Mutter) ist ihm (meinem Freund) immer so gut es ging aus dem Weg gegangen und es ist nie zu einem Gespräch zwischen den beiden gekommen. Wenn es was Wichtiges zu bereden gab, dann war ich immer der "Botschafter": mir wurde das und das gesagt und ich solle es doch bitte mal dem und dem sagen. Das war aber schon immer so in meinem bisherigen, bewusst wahrgenommenen Leben.
Das nächste Problem war, dass der Freund meiner Mutter immer alles in sich hineingefressen hat, also Probleme, Meinungen, etc. und er dann irgendwann immer explodiert ist. In solchen Zeiten war er nicht auszuhalten, entweder er hat nicht richtig geantwortet oder er hat einen nicht mal richtig angeguckt und hat immer irgendwelche Anweisungen gegeben, was im Haushalt oder auf seinen Baustellen gemacht werden soll (er ist nämlich Malermeister und selbständig) und wenn man nicht auf ihn gehört hat, hat er einem das Leben für einen kurzen Moment zur Hölle gemacht.
Noch ein Problem war auch, dass nicht schriftlich festgehalten wurde, dass die Wohnung irgendwann mal uns gehören würde, deswegen hatten wir oft auch Zweifel und dachten oft, dass man uns auch einfach rausschmeißen könnte (aber dann hätte man das Geld, was man schon bezahlt hat zurückfordern können, denke ich)

Nun zum Thema rausschmeißen: Der Freund meiner Mutter war an einem Tag, es war ein Freitag, so "geladen" (also er hat wieder so viel, was er für sich behalten hat), dass er es so schlimm an meinem Freund ausgelassen hat bzw. an mir, dass wir den Entschluss gefasst haben auszuziehen.
Die ganze Szene verlief ungefähr so: es war Freitag, 11 Uhr, mein Freund war gerade dabei sein Frühstück zu essen und hat sich dafür in unser Zimmer gesetzt und einfach den Computer angemacht, einfach um mal ins Internet zu gehen bzw. es zu probieren, da der Freund meiner Mutter es uns sowieso abgestellt hat. Zudem hat er die Tür abgeschlossen. Ich war bei meiner Mutter und habe ihr ein bisschen im Garten geholfen. Auf einmal kommt der Freund meiner Mutter in den Garten und schaut mich sehr böse an. Ich frage, was los ist und er sagt zu mir ganz unerwartet: Das was dein Freund da macht, ist doch nicht normal. Es ist Freitag und 11 Uhr, andere Leute gehen jetzt arbeiten und er sitzt da in deinem Zimmer, haut sich die Wampe voll und schließt sich auch noch ab. Als ich geklopft habe, bis er aufgemacht hat, hat er zu mir gesagt er würde sich gestört fühlen. Ich gebe ihm noch eine Woche und wenn er sich bis dahin nicht ändert, dann fliegt er raus. 
Dann hab ich gesagt, dass ich das nicht einsehe, wir sowieso behandelt werden wie der letzte Dreck und dass wir uns jetzt eine Wohnung suchen werden. Das hat er uns erst einmal gar nicht zugetraut, dass wir das auch wirklich machen. Wir sind dann am gleichen Tag noch zur Tante meines Freundes gefahren (haben natürlich so die wichtigsten Sachen mitgenommen, wie Geldbeutel, Handy, Ladekabel, Medikamente und etwas zu trinken) und haben sie gefragt, ob wir ihr Internet mal "benutzen" dürfen. Sie hat es uns erlaubt und nach einer halben Stunde haben wir auch schon etwas gefunden, allerdings keine eigene Wohnung, sondern ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Haben am selben Tag noch einen Besichtigungstermin vereinbart und wir waren so begeistert von von der Wohnung, dass wir auch gleich den Mietvertrag unterschreiben wollten, was wir dann auch gemacht haben. Langsam wurde es abend und wir wollten nicht zurück "nach Hause" (man konnte es nicht unser zu Hause nennen, seit dem wir bei meiner Mutter und ihrem Freund wohnten ging es uns nicht gut und haben uns unwohl und vor allem unwillkommen gefühlt, aber nicht von der Seite meiner Mutter, sondern von der Seite ihres Freundes, der uns auch immer als faul und dumm beschimpft hat), also haben wir die Tante meines Freundes gefragt, ob wir eine Nacht bei ihr schlafen könnten (eine Nacht hat gereicht, denn wir durften sofort in das Zimmer einziehen, das wir am selben Tag besichtigt haben und hätten nur eine Matraze gebraucht, weil einige Möbel schon vorhanden waren). Seine Tante hatte auch kein Problem damit und hat uns das Gästebett zurecht gemacht, allerdings waren wir davor noch auf eine Abschiedsparty von einer meiner besten Freundinnen eingeladen und wussten nicht, wann wir wieder kommen würden. Die Tante meines Freundes meinte daraufhin, dass sie kein Problem damit hat spät noch wach zu sein. Wir haben uns wirklich sehr willkommen gefühlt und sie war auch sehr einsichtig gegenüber uns und stand allem, was passiert ist relativ neutral gegenüber bzw. sie schien wie eine neutrale Person, mit der man über solche Probleme gut reden kann, weil sie oft einen guten Überblick über die "Tatsachen" hat.
Jedenfalls sind wir dann so gegen 2:00 Uhr nachts erst gekommen und uns wurde dann gezeigt, wo wir schlafen können und wo wir uns etwas zu essen und zu trinken holen können. Das war ein ziemlich langer, anstrengender, nervenaufreibender, aber auch guter Tag. Sowas habe ich bis jetzt noch nie erlebt. Erst kam so ein Schlag ins Gesicht, mit der Aussage:" Wenn dein Freund sich nicht innerhalb einer Woche ändert, dann fliegt er raus", dann kam der willkommene Empfang bei der Tante meines Freundes, das WG-Zimmer, welches wir sofort beziehen konnten und dann noch die Abschiedsparty meiner Freundin.
Das war wirklich die Achterbahn der Gefühle, denn man wusste ja nicht, was als nächstes kommt.
Am nächsten Tag haben wir mit der Tante meines Freundes eine Matraze für das schon im Zimmer stehende Bett gekauft und sind dann mit dem nötigsten Zeug eingezogen und wir hatten Glück, dass Samstag war, denn dann konnten wir wenigstens auch noch einkaufen gehen, bevor wir nichts zum Essen gehabt hätten.
Dieser Tag war wohl der befreiendste Tag in meinem bisherigen Leben, natürlich nach dem Tag an dem ich erfahren habe, dass ich mein Abi bestanden habe (konnte es noch mit dem Fach "Kunst" retten - das war eines meiner Lieblingsfächer in der Schule)
Was ich an der ganzen Sache bis jetzt nicht verstehe ist, wie ein Mensch (in dem Fall: der Freund meiner Mutter) so sein kann. Wir haben doch nie etwas böses gemacht, haben immer das gemacht, was er wollte. Haben sogar den Beschimpfungen standgehalten. Er meinte ständig, dass wir uns einen Job holen sollten, was wir dann auch gemacht haben (habe übrigens eine ganze Woche gearbeitet -  musste die Arbeit leider wegen dem Umzug aufgeben, hätte sie aber gerne weitergemacht, weil das Team sehr jung und nett war, aber ich hätte es nicht geschafft 3mal die Woche an meinen Arbeitsplatz zu kommen, hauptsächlich wegen der Entfernung: hätte mehr als eine ganze Stunde früher in den Zug steigen müssen, um rechtzeitig an meinen Arbeitsplatz zu kommen und wenn ich abends gearbeitet hätte, dann hätte ich nicht mehr zurückfahren können, weil Abends die Anbindung von Dörfern an Städte nicht mehr gegeben ist, wenn man mehrmals umsteigen muss).
Der Freund meiner Mutter war nie zufrieden mit uns. Wir waren immer dumm, jung und naiv. Er war der "Herr" im Haus, allerdings gehört das Haus in dem wir wohnten auch ihm und das hat er uns auch fühlen lassen. Wir waren nur Gäste.
Ich verstehe auch nicht, dass er uns nie etwas gegönnt hat: Wir haben unser Abitur bestanden und wollten einfach mal Urlaub machen, was wir nicht durften, weil uns das dann im Nachhinein sowieso vorgeworfen worden wäre (sagt man das so?) und weil meine Mutter einige Wochen später zu mir meinte: Hey, du weißt ja, mein Freund der will schon länger Urlaub machen und er will den Urlaub mit mir machen, aber ich hab leider kein Geld und wenn du mir Geld leihen könntest, dann wäre das echt toll von dir.. Ich mache das ja dann auch für euch, damit ihr mal ein bisschen Ruhe von ihm (ihrem Freund) habt." Ich dachte mir dabei, dass das eigentlich gar nicht so schlecht wäre und hatte mich schon auf "sturmfreie Bude" gefreut. Also habe ich ihr Geld gegeben.. aber das waren nicht einfach 100€ das war mein gesamtes gespartes Geld.. fast 2000€. Das Problem war, dass der Freund meiner Mutter sofort Urlaub machen wollte und deswegen haben sie eben keinen günstigen Flug oder was auch immer gefunden. Jedenfalls ist es nicht zu einem Urlaub gekommen und ich habe daraufhin mein Geld zurückgefordert. Meine Mutter meinte dann daraufhin, dass sie das Geld nicht mehr hat, weil es schon in den Umbau der Wohnung im unteren Geschoss reingesteckt worden ist. ABER OHNE MEINE ERLAUBNIS!! Das war mein gespartes Geld, welches ich gerne wieder hätte. Ich habe es bis jetzt aber nicht wiederbekommen. Das hat uns auch den Auszug sehr schwer gemacht. Mein Freund hat in der Zeit alles bezahlt. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar, aber ich fühle mich sehr schlecht dabei, weil ich einfach nichts machen kann. So ist das. Geld regiert die Welt. 
Achja, was ich vorhin noch schreiben wollte: Das Abitur ist in den Augen des Freundes meiner Mutter (immer diese Formulierung.. er heißt Martin.. und so werde ich ihn jetzt immer nennen hier) nur "Pillepalle" heutzutage, aber er hat es selbst nicht mal geschafft, er hat zwar den Malermeister geschafft, mit dem er auch studieren kann, aber kein Abitur. Und nur weil wir jetzt unser Abi haben heißt das nicht automatisch, dass man mal eine Pause vom Alltagsstress einlegen kann, nein, das ist die größte Sünde in seinen Augen. "Wer nix schafft, der ist nix wert" - So nach dem Motto.

Aber das ganze hat auch viele positive Seiten an sich. Die Beziehung mit meinem Freund wurde etwas aufgefrischt :) der Umzug zu meiner Mutter und Martin, wo wir uns sehr unwohl gefühlt hatten, hatte viele Krisensituationen mit sich gebracht, in denen ich oft nicht mit mir selbst klargekommen bin, aber ich bin auch eher so ein Mensch, der den Fehler immer zuerst bei sich sieht, aber dann auch nicht davon wegkommt, also ich verliere schnell den Überblick über solche Situationen und beschäftige mich dann - im Kopf natürlich - nur noch mit mir und den angeblichen "Problemen" die nur ich verursache in meinen Augen. Dadurch nehme ich mich so sehr zurück aus dem Leben, mein Alltag besteht dann nur noch aus Gedanken. Ich versuche es jedem immer recht zu machen und versuche mich allen Richtlinien, die die Gesellschaft so aufstellt, zu beugen. Dadurch wurde ich ein ganz anderer Mensch und oft habe ich meinen Freund dabei vollkommen ausgeblendet, was mir sehr leid getan hat, denn er ist eigentlich schon so etwas wie ein Teil von mir, von dem ich immer automatisch denke, dass er das Gleiche denkt und fühlt, wie ich, was natürlich nicht so ist.. und dann war ich manchmal komplett in Gedanken und fange mitten in meinem gedachten Satz an mit meinem Freund zu reden und den Satz weiter zu führen, woraufhin er natürlich nichts versteht, weil er den Rest des Satzes nicht gehört hat. Ich bin dann natürlich immer davon ausgegangen, dass er mich versteht, was natürlich nicht so war/ist und als er mich dann fragte, was ich meine, sagte ich, dass ich es ihm jetzt nicht erklären kann, weil ich schon an meinem nächsten Gedanken gehongen habe und mich immer mehr in etwas hereingesteigert hat, was mir erklären sollte, warum ich immer noch alles falsch mache. Ich denke, dass diese "Störung" (ich weiß nicht, ob es eine ist, aber ich gehe mal davon aus) sich durch Martin entwickelt hat, weil er immer etwas an mir und meinem Freund auszusetzen hatte, egal wie hart wir gearbeitet haben etc. Aber seht ihr, jetzt mache ich mir schon wieder Gedanken und versuche herauszufinden, wodurch ich diese Störung habe, aber ich denke, das ist in Ordnung, denn wenn ich nicht weiß, woher mein Problem kommt, dann kann ich die Wurzel nicht behandeln.
Was auch noch dazugekommen ist, ist die Angst vor dem Sterben. Jede Nacht frage ich meinen Freund bzw. mache die Aussage:" Stimmts? Ich werde diese Nacht nicht sterben." Ich habe wirklich Angst davor, am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen. Und ich merke aber auch immer, wie genervt mein Freund ist und antwortet dann immer in einem genervten Ton, dass ich natürlich nicht sterben werde. Ich fühle mich so allein mit diesem Gedanken. Ich weiß nicht woher diese Angst kommt und, was ich dagegen machen kann, vielleicht könnt ihr mir in dem Punkt ein wenig helfen, aber - ich glaube -  selbst wenn ich zu einem Arzt gehen würde und er mir sagen würde, dass mein Körper einwandfrei funktioniert, dann wäre ich ein paar Wochen vielleicht sorglos und könnte mich mal gut fühlen, aber es würde dann schnell wieder zu diesem Angstgefühl kommen. Ich weiß es nicht.. aber ich könnte selbst auch nicht einfach so zum Arzt gehen, weil ich viel zu viel Angst hätte mir eine Krankheit zu holen, von einem Patienten, der wirklich krank ist. Ich merke wirklich, dass ich ein Problem habe, welches behandelt werden muss, aber ich muss auch sagen, seitdem wir woanders wohnen und nicht in der Nähe Martins oder irgendeines Elternteils sind, fühle ich mich etwas "gesünder", also ich mache mir nicht mehr JEDE Nacht Gedanken, aber teilweise auch, weil wir oft so lange wach sind, dass ich viel zu müde bin, um mir Gedanken über so etwas zu machen. Dann will ich einfach nur schlafen. Das Gefühl ist wirklich sehr schön, nicht mehr wach genug zu sein, um sich über die unnötigen Sachen keine Gedanken mehr machen zu können.

Jedenfalls zurück zu der Beziehung zu meinem Freund. Seit dem wir umgezogen sind fühlt sich unsere Liebe viel fester an, ich merke immer mehr, dass er derjenige ist, mit dem ich mir ein Leben aufbauen will. Wir sind jetzt zwar erst zweieinhalb Jahre zusammen, aber ich fühle, dass wir zusammenpassen und so soll es auch bleiben. Diesen Gedanken möchte ich nicht verlieren.
Und jetzt ist Schluss. Es gibt zwar noch sehr viel, was ich schreiben wollte, aber ich merke, dass ich langsam müde werde und meine Finger auch schon vom Schreiben wehtun.

Ich wünsche euch eine gute Nacht :) Schlaft schön.
Bis zum nächsten Mal :)